Der Tourismus in Kantabrien: Von der Küste zu den Bergen
Kantabrien – der kleine, oft unterschätzte Schatz im Norden Spaniens. Wer an Spanien denkt, hat meist Sonne, Strand und Tapas auf dem Radar, aber Kantabrien? Das ist eine andere Liga. Grün, rau, voller Überraschungen. Berge, die direkt aus dem Meer aufsteigen, Strände, die sich wie weiße Bänder an der Küste schlängeln, und Dörfer, die sich irgendwo zwischen Tradition und Moderne bewegen.
Ich habe das erste Mal in Kantabrien Urlaub gemacht, ohne groß Erwartungen zu haben. Und trotzdem – oder gerade deswegen – hat mich diese Region überrascht. Nicht so überlaufen wie die Costa del Sol, nicht so hektisch wie Barcelona, eher so: ein Ort, der sich Zeit lässt. Und das spürt man sofort, egal ob man auf einem Surfboard steht, durch eine Altstadt schlendert oder in den Bergen wandert.
Die Küste Kantabriens: Mehr als nur Sand und Meer
Die Küste Kantabriens ist ein Gedicht. Okay, kein hochtrabendes, sondern eher so ein spontanes, ehrliches Straßenlied. Von der Cantabrischen See geformt, wechseln sich breite Sandstrände mit felsigen Buchten ab. Wer einen Kantabrien Urlaub plant, sollte ein paar Tage mindestens hier einplanen.
Santander: Hauptstadt am Meer
Santander ist wie ein guter alter Freund, der dich erst einmal in Ruhe ankommen lässt. Die Stadt ist charmant, ohne aufdringlich zu sein. Die Playa del Sardinero ist ein Klassiker – weitläufig, golden, ideal für einen Spaziergang oder um einfach mal die Füße ins Wasser zu halten.
Aber Santander ist nicht nur Strand. Die Stadt bietet auch ein reiches Kulturangebot. Das Centro Botín, ein modernes Kunstzentrum direkt am Wasser, ist ein Kontrast zur historischen Altstadt. Man merkt schnell: Kantabrien verbindet Tradition und Moderne auf eine ganz eigene Weise.
Kleine Küstenorte: Geheimtipps für Ruhe und Idylle
Wenn man abseits der touristischen Hotspots unterwegs ist, findet man Dörfer, die noch das echte Spanien zeigen. Comillas, mit seinen modernistischen Gebäuden, oder San Vicente de la Barquera, das wie eine Filmkulisse wirkt, sind perfekte Orte, um einfach mal abzuschalten. Fischrestaurants, kleine Bars, und dieser unverwechselbare Duft von Meer und Salz – man fühlt sich fast wie in einer anderen Zeit.
Kantabrien von oben: Die Berge und das Hinterland
Wenn die Küste das sanfte Gesicht Kantabriens ist, dann sind die Berge das raue. Die Picos de Europa sind das Herzstück dieser Region. Steil, schroff, und ja, manchmal ein bisschen einschüchternd.
Wandern in den Picos de Europa
Hier kommt jeder auf seine Kosten. Anfänger können leichte Wanderungen wie den Cares-Trail ausprobieren, während erfahrene Bergsteiger sich auf anspruchsvollere Routen wagen. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, an dem ich völlig alleine auf einem Pfad unterwegs war, und plötzlich stand eine Kuhherde vor mir. Keine Sorge, sie waren freundlicher als sie aussahen. Aber der Moment bleibt unvergesslich – Natur pur, ungestört, echt.
Dörfer im Bergland
Die Bergdörfer, wie Potes oder Espinama, wirken wie aus der Zeit gefallen. Kopfsteinpflaster, kleine Kirchen, Häuser mit Holzbalustraden. Hier merkt man, dass Kantabrien mehr ist als Küste. Die Leute leben hier anders, langsamer, bewusster. Wer gerne regionale Spezialitäten probiert, kommt in den Bergen voll auf seine Kosten: Cocido Montañés, ein deftiger Bohneneintopf, ist ein Klassiker. Wärmt von innen, besonders nach einer langen Wanderung.
Kulinarische Reise durch Kantabrien
Essen in Kantabrien ist ein Erlebnis für sich. Fisch und Meeresfrüchte stehen an erster Stelle. Frischer geht’s kaum: Vom Anchovis aus Santoña bis zu Muscheln und Tintenfisch, alles ist direkt aus dem Meer.
Aber auch das Bergland bietet Überraschungen. Käse, Honig, Würste – jeder Bissen erzählt eine Geschichte. Und ganz ehrlich: Wer einmal den lokalen sobao pasiego probiert hat, versteht, warum man Kantabrien nicht nur mit Augen, sondern auch mit dem Gaumen entdeckt.
Ein kleiner Tipp: Nicht nur in Restaurants essen. Auf Märkten und in kleinen Dorfläden findet man die authentischsten Produkte. Manchmal ist es genau das, was den Urlaub besonders macht – spontane Entdeckungen abseits der ausgetretenen Pfade.
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| Die kulinarische Vielfalt in Kantabrien ist ein Erlebnis. |
Aktivurlaub in Kantabrien
Kantabrien eignet sich hervorragend für aktive Reisende. Surfen an der Küste, Wandern in den Bergen, Radfahren durch grüne Täler oder Kajakfahren entlang der Flüsse. Wer gerne draußen ist, wird diese Region lieben.
Besonders schön: die Mischung aus Wasser und Bergen. Morgens kann man am Strand joggen, nachmittags eine Wanderung starten. Ich habe einmal versucht, beides an einem Tag zu machen – ehrlich gesagt, war ich abends völlig erledigt, aber das Grinsen im Gesicht hielt den ganzen Tag an.
Kultur und Geschichte erleben
Kantabrien hat auch kulturell einiges zu bieten. Die Altamira-Höhlen, berühmt für prähistorische Höhlenmalereien, sind ein Highlight. Auch wenn die Originalhöhlen nur in kleiner Kopie zugänglich sind, spürt man die Bedeutung der Region für die frühe Menschheitsgeschichte.
Überall in Kantabrien stößt man auf historische Gebäude, Kirchen und Klöster. Was ich spannend finde: Die Kultur wird hier nicht steril präsentiert. Sie lebt, ist greifbar. Bei einem Spaziergang durch kleine Dörfer fühlt man sich eher wie ein Teil der Geschichte, statt ein Tourist im Museum.
Persönliche Eindrücke
Ich kann nicht leugnen: Kantabrien hat mich verändert. Nicht dramatisch, kein Hollywood-Moment. Aber dieses langsame Tempo, die Mischung aus rauer Natur und herzlichen Menschen – das bleibt hängen. Ich erinnere mich an einen Abend in San Vicente de la Barquera, als die Sonne hinter den Klippen versank. Kein Bild, das ich vorher gesehen hatte, kam an diese Farben ran.
Und genau das ist Kantabrien. Keine Hochglanzpostkarte, sondern echte Momente. Manche Tage plant man, andere geschehen einfach.
Praktische Tipps für den Kantabrien Urlaub
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Anreise: Mit dem Flugzeug nach Santander oder Bilbao (ca. 1,5 Std. Fahrt nach Kantabrien) oder mit dem Auto über die Küstenstraße.
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Beste Reisezeit: Frühling und Herbst – angenehme Temperaturen, weniger Touristen.
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Unterkünfte: Von Boutique-Hotels in der Stadt bis zu kleinen Landpensionen in den Bergen.
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Mobilität: Auto ist praktisch, um flexibel Küste und Berge zu kombinieren. Öffentliche Verkehrsmittel sind vorhanden, aber nicht ideal für abgelegene Orte.
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Aktivitäten: Wandern, Surfen, Kajak, Marktbesuche, kulturelle Touren.
FAQ – Kantabrien Urlaub
1. Wie viele Tage sollte man für Kantabrien einplanen?
Mindestens 5–7 Tage, um Küste und Berge zu kombinieren. Wer mehr Zeit hat, kann kleine Dörfer und Wanderungen in Ruhe entdecken.
2. Ist Kantabrien für Familien geeignet?
Ja, sehr. Strände, Naturparks, leichte Wanderungen – es gibt Aktivitäten für alle Altersgruppen.
3. Welche Strände sind besonders empfehlenswert?
Playa de Langre, Playa de Somo und Playa del Sardinero in Santander. Für weniger Menschenmengen: Playa de Oyambre oder Playa de Covachos.
4. Braucht man Spanischkenntnisse?
Grundkenntnisse sind hilfreich, besonders in kleineren Orten. Aber Englisch kommt in Hotels und touristischen Spots meist klar.
5. Kann man Kantabrien im Winter besuchen?
Ja, die Küste ist milder als man denkt. Für Wanderungen in den Bergen sollte man jedoch auf Wetterwarnungen achten.
6. Gibt es typische Feste oder Veranstaltungen?
Ja, z. B. das Festival Internacional de Santander (Kultur) oder regionale Märkte. Außerdem feiern viele Dörfer traditionelle religiöse Feste, die sehenswert sind.
Kantabrien ist also kein Ort, den man einfach abhakt. Es ist eher wie ein guter Roman, den man langsam liest, Seite für Seite. Mal überraschend, mal ruhig, manchmal rau – aber immer echt. Egal, ob Küste, Berge, Essen oder Menschen: Wer Kantabrien einmal erlebt, vergisst es so schnell nicht.
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